Jahresrückblick 2022 – Trust the process

Wie sehr dieser von mir sehr geliebte Ausspruch ‘trust the process’ mein Jahr begleiten würde, hat ja niemand geahnt! Vor allem ich selbst nicht. Ich werde vorab nicht viele Worte machen, denn in den nächsten Zeilen wirst Du rund 4000 Worte über dies Jahr 2022 finden. Hier kommt mein sehr persönlicher Jahresrückblick 2022.

Mein Wachsorakel war eine Barbapapa

31.12.2021 irgendwann kurz vor Mitternacht: Wir gießen Wachsorakel und lachen uns über die entstehenden Figuren schlapp. Eine der undefinierbare Figuren poste ich bei Instagram und bekomme eine Nachricht von @miahabe, dass es sich da ganz eindeutig um eine Barbapapa handele. Kennst Du noch Barbapapa? Als Kind der 1970er sind mir diese Figuren natürlich ein Begriff. Diese freundlichen, etwas unförmigen Verwandlungkünstler, die immer hilfsbereit sind. Aha! So wird es also, mein Jahr 2022?!

Die Vorstellung gefiel mir und so nahm ich die Barbapapa (was übrigens das französische Wort für Zuckerwatte ist) an. Heute beim Schreiben dieses Jahresrückblicks, denke ich, ich sollte zukünftig vorsichtiger damit sein, Dinge anzunehmen, weil sie mir auf den ersten Blick gefallen…

Schon ein Jahr ohne meine ‘Cat in crime’

Es ist schon komisch, wie sehr ein Mensch sein Herz für ein Tier öffnen kann. Meines habe ich vor 10 Jahren für zwei Katzenkinder geöffnet. Die eine rot-getigert, die andere eine Glückskatze. Wobei in Wirklichkeit haben diese beiden zauberhaften Geschöpfe ihr Herz für uns geöffnet. Die Geschichte dahinter war, dass Beinahgroß sich eine Katze wünschte. Auf der Suche nach dem geeigneten Tier hatten wir bereits eine Enttäuschung erlebt und nun hatte Beinahgroß beschlossen, lieber eine erwachsene Katze zu adoptieren.

Während unseres Besuchs im Tierheim wurden uns mehrere erwachsene Katzen vorgestellt. “Die ist sehr schön.” “Das ist eine nette Katze.” “Ja, die ist lustig.” All das waren Sätze, die dieses damals viereinhalb Jahre alte Mädchen mit wenig Begeisterung sagte. Die Tierpflegerin fand uns sehr sympathisch und hatte nach einiger Zeit eine Idee. Nachdem sie ein kurzes Telefonat geführt hatte, führte sie uns in den ersten Stock. “Hier leben unsere Katzenkinder. Vielleicht lassen die das Herz des Kindes ja höher springen.” Und schon drückte Beinahgroß ihre Nase am Glas der Tür platt. “Mama, darf ich da reingehen?”

Der Rest ist Geschichte, denn mein Beinhagroß setzte sich auf den Boden und die rot-getigerte Katze kletterte auf ihren Schoß. Von den vier Geschwistern adoptierten wir zwei und sie adoptierten uns. Unser rot-getigertes Katzenmädchen hatte manche Überraschung und manches Abenteuer für uns parat. Und über die Jahre wurde sie meine ‘Cat in crime’, denn sie folgte mir wie ein Hund. Letztes Jahr verstarb sie am 21. Januar nach einer Operation und die Trauer, die mich damals überfiel war mächtig.

Inzwischen kann ich die Geschichten über sie wieder erzählen, ohne sofort Tränen in den Augen zu haben und doch vermisse ich sie jeden Tag. Ihre Schwester erfreut sich glücklicherweise bester Gesundheit und ist nun einen alleinlebende, ältere Katzenlady. Die ungeteilte Aufmerksam, die ihr seit einem Jahr zuteil wird, genießt sie sehr. Denn all die Jahre war sie die No. 2 in der katzeninternen Rangordnung.

Mein neues Angebot: Frauen in Führung

Während das Jahr langsam Fahrt aufnimmt, wird eine meiner Ideen immer klarer zum Angebot. Ich möchte Frauen in Führungspositionen unterstützen mutig und empathisch ihren Weg zu gehen.In meiner Arbeit mit Unternehmen fällt mir immer wieder auf, dass Frauen in Führungspositionen immer noch zu kämpfen haben.

Sie kämpfen gegen Rollenmodelle, die in manchen (meist männlichen) Köpfen noch immer festzementiert sind. Sie kämpfen gegen die gläserne Decke, die sie allzu oft am Aufstieg ins obere Management hindert. Und sie kämpfen gegen andere Frauen, die ihnen Erfolge neiden oder ihnen das Leben unnötig schwer machen, statt sich gegenseitig zu unterstützen. Zudem fällt mir immer wieder auf, dass manche Frauen vor einer Führungsrolle zurückschrecken. Manchmal trauen sie sich selbst diese Position selbst nicht zu und manchmal wollen sie auf keinen Fall eine  solche ‘knallharte Chefin’ werden, wie sie andere Frauen bereits erlebt haben.

Diese ganzen Erfahrungsberichte und Beobachtungen erinnern mich an meinen eigenen Weg in die Führung. Ich bedauerte immer, dass es mir an weiblichen Vorbildern mangelte. Man sollte meinen, davon gäbe es in einem Krankenhaus sicherlich mehr als genug… Ja, das stimmt. Doch leider taugen die wenigsten der weiblichen Führungskräfte als Vorbilder. Viele dienten mir eher als Anti-Vorbild. Denn ich hatte weder vor mich völlig aufzuopfern für diese Rolle, noch hatte ich vor männlicher, als meine männlichen Kollegen zu wirken. Und auf Familie zugunsten der Karriere zu verzichten kam für mich ebenfalls auf keinen Fall in Frage.

Aus der Idee Frauen in Führungspositionen jeder Art zu unterstützen wurde im Laufe der ersten Jahreshälfte Klarheit. Das Programm für mutige Frauen enstand. Eine sechswöchige Begleitung durch mich als Mentorin, um den Mut wachsen zu lassen, zu sich als Frau und zu einer Führungsrolle zu stehen. Inzwischen sind im Hintergrund mehrere Workshops, ein Gruppen-Mentoringprogramm und ein 1:1-Coaching für Frauen in Fühung entstanden. 2023 werden diese Angebote an den Markt gehen.

Du hast Interesse und möchtest mehr über diese Angebote erfahren? Dann buche Dir hier Deinen kostenfreien Female-Leadership-Call mit mir. Wir besprechen, welche Art der Unterstützung Du suchst und Du bekommst von mir die ersten Impulse an die Hand, damit Du Dich in Deiner Haut als Frau in Führung wohlfühlst und souverän rüberkommst.

Frankfodder Mädsche und Fan

Was wir von der Eintracht Frankfurt über Führung lernen können

Der Weg zum Erfolg begann bereits lange vor dem Sieg. Das ist schon das erste Learning! Die Siege sind lediglich das Ergebnis harter Arbeit – egal ob beim Fußball oder im Business. Ich bin Eintracht Frankfurt Fan seit Geburt, wie vermutlich jeder zweite in Frankfurt am Main geborene Mensch. Fan dieser Mannschaft zu sein, braucht auch ein gewisses Maß an Leidensfähigkeit, denn Abstiege und Niederlagen gehörten in den vergangenen Jahren häufiger zur Realität der Eintracht.

So war es schon eine Sensation, als die Adlerträger 2017 im DFB-Pokal-Finale standen. Als Zweiter den Platz zu verlassen hat wenn nur kurzzeitig demotivierend gewirkt. Die Mannschaft hatte Blut geleckt und wollte diesen Pokal. Und es waren noch andere im Pokalfieber: Die Fans! Bei der Eintracht Frankfurt gibt es eine sehr positive und intensive Fankultur, die auch vom Verein, insbesondere von Vereinspräsident Peter Fischer, sehr unterstützt wird. Ich stand vor vielen Jahren mal bei einem Bundesligaspiel während der Halbzeit in der Diva neben Peter Fischer und unterhielt mich ganz locker mit ihm. Denn dieser Typ ist maximal nahbar. Das ist mein zweites Learning. Führung muss nahbar sein!

Doch zurück zu der Sache mit dem DFB-Pokal. 2018 wurde die Eintracht als Underdog gehandelt. Es wäre ja auch ein starkes Stück, die ‘mia san mia’-Mannschaft aus Bayern zu besiegen. Die Bilder aus dem Olympiastadion und anderen Ecken in Berlin sprachen ein klare Sprache: Die Adler-Fans stehen hinter ihrer Mannschaft. Die Mannschaft selbst war heiß und hatte so richtig Lust auf dieses Fußballspiel. Selbstverständlich war ich nicht mit in der Kabine, doch ich behaupte mal, dass der Sieg erstmal zweitrangig war. Mein drittes Learning. Spielfreude schlägt Gewinnsucht! Immer! So übrigens auch damals. Die Eintracht fegte die gegnerische Mannschaft förmlich mit 3:1 vom Platz. Und ein viertes Learning trägt das Siegtor in sich: Wenn das gegnerische Tor leer ist und Du den Ball hast, dann lauf und mach’ das Ding rein!

Der Einzug in das Europa-League-Pokal-Finale dieses Jahr ist das Ergebnis hervorragender Teamarbeit über mehrere Jahre. Ganz egal, wenn zwischendurch die Führung oder auch das Stammpersonal wechselt, wenn Deine Mannschaft steht, dann kann nichts schief gehen. Schon wieder ein Learning für Führung. Die Geschichte dieser Europa-League-Pokal-Reise hat Peter Fischer nach dem Sieg in etwa so zusammengefasst: “Deshalb bin ich ein monsterstolzer Präsident. Heute geht nur freuen, feiern, diesen verdammten Pokal nach Frankfurt bringen. Dieses elendige Miststück wollen wir auf den Römer bringen. Wir wollen es der Stadt und der Region zeigen.” Ja, auch aus diesen Worten lässt sich etwas lernen: Der Sieg wird mehr werrt, wenn Du ihn teilst.

Ich hatte übrigens am Abend des 18.05.2022 einen Schwur mit mir selbst. Wenn die Eintracht den Europa-Pokal holt, werde ich lebenslanges Mitglied. Noch mitten in der Nacht, nach dem nervenaufreibenden Spiel habe ich mein Mitgliedsantrag abgeschickt. Ich bin gespannt, was Führung noch so alles von dieser Eintracht vom Main lernen kann. Das die Eintracht am vergangenen Sonntag zur Mannschaft des Jahres gewählt wurde, ist absolut verdient!

Nord Art

Mein Mann hatte an meinem Geburtstag eine zauberhafte Idee und schlug vor die NordArt zu besuchen. Was für ein besonderer Tag das wurde, konntest Du inzwischen sogar mehrfach auf Instagram sehen. Übringens traf ich hier am 3. Juli plötzlich auf Barbapapa. Da tummelten sich tatsächlich diese bunten, etwas unförmigen Figuren auf einem ausgestellten Bild.

Wie war es gelaufen, dieses 2022 bisher? Ich hatte bisher selten das Gefühl ein Zuckerwatte-Jahr erwischt zu haben. Ganz im Gegenteil, da waren auch einige saure Drops zu schlucken. Was ich bestätigen kann: Ich musste mich ähnlich eines Barbapapa mehrfach anpassen und wandeln dieses Jahr. Außerdem durfte ich im ersten Halbjahr erneut für mich lernen, dass ich meine Hilfsbereitschaft noch strenger dosieren darf. Denn nicht jeder Mensch weiß sie zu schätzen.

     

Eine Zahn-OP und ihre Folgen

Direkt einen Tag nach meinem Geburtstag hatte ich eine größere Zahn-OP. Die Vorgeschichte dazu ist kurz. 1986 hatte ich einen Schulunfall, bei dem ich einen meiner oberen Schneidezähne einbüßte. Dieser war damals mit einem Stiftzahn versorgt worden, der inzwischen in die Jahre gekommen war und ausgetauscht werden musste. Soweit, so einfach.

Doch es gab da eine Hürde zu nehmen, denn im Laufe der Jahre war der Knochen im Bereich der alten Zahnwurzel degeneriert oder einfacher gesagt: Auf dem Rötgenbild war da statt Knochen ein Loch. Wo nichts ist, kann schlecht ein Implantat ein gebaut werden, also musste auch Knochen aufgebaut werden. Bei meinem Beratungstermin in der Praxis von Dr. Stehling erzählte dieser mir von Kieler Sushi (nein, wir haben nicht gemeinsam zu Mittag gegessen). Das ist ein Methode, um Knochenstruktur wieder aufzubauen. [Sollten Sie das lesen, Dr. Stehling, dann verzeihen sie meine laienhafte Sprache – Zahnmedizin ist nicht meine Kernkompetenz].

Die Zahn-OP und der Knochenaufbau gelangen super. Jetzt musste all das lediglich etwa sehcs Monate gründlich einheilen. Was ich im Vorfeld allerdings nicht bedachte, war die Tatsache, dass da dann erstmal der Zahn fehlt. Und falls Du mich noch nie gesehen hast, sei Dir gesagt, ich habe sehr große obere Schneidezähne. Von Seiten meines Zahnarztes klang das ganz einfach. Er würde mir einfach ein Provisorium anfertigen lassen und dann sei die Lücke geschlossen.

Long story short: Das erste Provisorium taugte mir nichts und so wurde ein zweites angefertig. Das war eine echte Verschlimmbesserung und vor allem sprach ich damit, als hätte ich einen heißen Kloß im Mund. Sogar nach längerem üben wurde das nicht besser. Die für mich logische Konsequenz war, ohne Zahn unterwegs zu sein. In Zeiten der Maskenpflicht an vielen Orten, war das für mich unproblematischer, als komisch zu sprechen. Wenn ich irgendwo ohne Maske unterwegs war thematisierte ich ganz offen die Lücke und war erstaunt, wieviele Zahn-OP oder Implantatsgeschichten ich seitdem gehört habe.

Ach ja, heute bei der Finalisierung dieses Jahresrückblicks sitze ich noch immer ohne Zahn hier vorm Rechner. Die Einheil-Phase ist inzwischen abgeschlossen, doch ist es beimzahntechnischen Labor, wie momentan vielerorts, es fehlen Materiallieferungen. Mit etwas Glück bekomme ich noch vor Weihnachten meinen Zahn. Du darfst gerne Daumen drücken.

Sichtbar werden ist harte Arbeit

Laut Duden handelt es sich bei Sichtbarkeit um, [den Grad der] Erkennbarkeit; sichtbare, deutliche Beschaffenheit. Genau das ist eine meiner Herausforderungen. Du kannst mich bitten jetzt, aus dem Stegreif ein zweitägiges Seminar vor vielen Menschen zu geben. Mache ich sofort! Ich schüttel es einfach aus dem Ärmel und habe auch noch eine Menge Spaß dabei. Soll ich Dir allerdings von meinem Angebot erzählen, fange ich an zu stottern. Nun könnte ich das positiv sehen, denn wie sagt mein Klärungshilfe-Ausbilder und Mentor so schön: “Lassen Sie uns da mal hineinstottern.” Das ist in einem Klärungshilfeprozess sicherlich unproblematisch; aus meiner Erfahrung oftmals sogar hilfreich. Doch wenn Du Dein Angebot pitchen willst, dann solltest in der heutigen Zeit schnell und präzise auf den Punkt kommen.

So habe ich mich ab April diesen Jahres für die Zusammenarbeit mit Nicole von der Vertriebsmagie entschieden. Denn alles, was sie auf der ersten Seite ihrer Homepage schreibt, hat mich “ja, ja und nochmal ja!” sagen lassen. Damit begann eine spannende Reise, hin zu mehr Sichtbarkeit und mehr Sicherheit im Verkaufen. Wir haben gemeinsam an meinem Mentoringprogramm gefeilt, um es online für eine exklusive Gruppe von maximal 18 Teilnehmerinnnen anbieten zu können. Das Ding liegt hier komplett fertig und mit Texten für die Landingpage vor mir. Sogar einen Termin hatte ich schon mal festgelegt und dann…?!? Na rate mal! Ich habe gekniffen und lieber ein paar Präsenzseminar-Aufträge angenommen.

Das alles schreibe ich hier in diesen Jahresrückblick, weil ich inzwischen weiß, dass es nicht nur mir so geht. Ich durfte in diesem Jahr viele tolle Menschen kennenlernen, die sich schwertun in die Sichtbarkeit (insbesondere des Internet) zu gehen. Als ich darüber nachdachte, weshalb das so ist, wurde mir etwas bewusst und vielleicht empfindest Du es auch so. Das Internet ist ein unsicherer Ort. In einem Seminarraum, egal ob online oder in Präsenz, sehe ich die Menschen mir gegenüber. Ich kann ihre Mimik, Gestik und Körpersprache wahrnehmen und darauf reagieren. Ganz egal, ob sie Begeisterung, Irritation oder Verärgerung zeigen. Es gibt eine Chance einzugreifen und Dinge miteinander zu klären. Im Internet und auch bei Social Media habe ich diese Möglichkeit nicht. Da werde ich nach dem Bild, dem Text und oftmals nach der Zahl der Follower beurteilt.

Als Mensch, der sein Berufsleben lang direkt mit Menschen arbeitet, macht mich diese Situation unsicher. Insbesondere, da ich, durch die Arbeit in der Kinderintensivmedizin, darauf spezialisiert bin, auf die kleinsten Regungen in Mimik, Gestik oder Körperspannung zu achten und zu reagieren. Was kann mir nun helfen, diese Unsicherheit abzulegen und im für mich unsicheren Raum ‘Internet und Social Media’ sichtbarer zu werden? Diese Frage hat mich dieses Jahr lange begleitet und die Antwort wollte sich einfach nicht zeigen. Bis ich ungeplant 12 Tage in einen Zwangspause geschickt wurde – dazu hier im Jahresrückblick gleich noch mehr. Plötzlich lag die Antwort auf der Hand: Ich schreibe unglaublich gerne und auch dabei fühle ich mich so sicher, wie auf der Seminar-Bühne. Warum sollte ich also nicht wieder mehr schreiben und mir damit den Raum ‘Internet und Social Media’ erobern?!

Die #jahresrückblog22-Challenge von Judith aka Sympatexter kam genau richtig. Der Blog auf meiner Website liegt viel zu lange schon brach. Das wird sich ab sofort wieder ändern. Gesagt – getan! Seit 20 Tagen arbeite ich an meinem Jahresrückblick und als sei es völlig selbstverständlich teile ich bei Instagram täglich interessante Einblicke rund um die Entstehung dieses Blogs. Unsicherheit spüre ich dabei gar keine. So habe ich mir selbst den sicheren Raum erschaffen, den ich für mich brauche. Und im Hintergrund arbeite ich mit meiner virtuellen Assistentin intensiv an der finalen Erstellung der Landingpages für meine wirklich tollen Angbote für Frauen in Führung, die mutig ihren Weg gehen wollen und sich dafür Empowerment wünschen. Wo wir gerade darüber sprechen… Du kannst Dir schon mal ein Datum notieren: Am 13. Februar 2023 um 18 Uhr gibt es einen kostenfreien Online-Workshop zum Thema ‘Souverän weibllich führen’. Wenn Du Interesse hast und Dir einen Platz sichern willst, noch bevor die Seite für die Anmeldung online geht, dann schreibe mir eine kurze E-Mail an info@bangert-beratung.de oder schreibe mir eine Direktnachricht bei Instagram.

Wenn Vorbilder sterben

Dieses Jahr hatte auch seine Schattenseiten und manche war für den Moment des Erlebens sehr dunkel. Am 30. August stirbt Michail Sergejewitsch Gorbatschow und wenige Tage später am 8. September stirbt HRM Elizabeth II. Queen of the United Kingdom and other Commonwealth realms. Beide Menschen waren und sind große Vorbilder für mich.

Ein Mann, der als Staatspräsident mit Glasnost (‚Offenheit‘) und Perestroika (‚Umbau‘) einen Meilenstein gelegt hat, für die Freiheit der Menschen in der damaligen Sowjetunion. Der dann auch noch mutig Abrüstungsverhandlungen mit den USA führt und damit das Ende des Kalten Krieges einleitet. Solch ein Mensch ist Vorbild wegen seines Handelns. Sicherlich hat auch ein solches Vorbild seine dunklen Seiten, sonst wäre er nicht mehr menschlich. Doch als Kind der 1970er-Jahre weiß ich, dass wir die maximale Freiheit, die wir in den 1980ern und 1990ern leben konnten auch Menschen wie Gorbatschow zu verdanken haben. Ob ohne sein Zutun jemals die innerdeutsche Mauer gefallen wäre, ist fraglich. Wir brauche heute mehr denn je solche mutigen Menschen, die mutig Wege beschreiten, deren Ende erstmal außerhalb ihrer Sicht liegt, doch deren Ziel sie ganz klar vor Augen haben.

Eine Frau, die plötzlich Thronfolgerin wird, da ihr Vater, nach Abdankung dessen Bruders, ebenso unerwartet König ist. Die in der Folge mit nur 26 Jahren selbst Königin wird und dies am Ende 70 Jahre lang gewesen sein wird. Eine Frau, die 74 Jahre lang auch eine Ehefrau ist und gemeinsam mit ihrem Ehemann dieses “Familienunternehmen” leitet. Wie kann sie etwas anderes sein, als mein Vorbild? Die Queen war mein Leben lang da und sie war eine Konstante. Ich habe keine wirkliche Affinität zu den Königshäusern dieser Welt und tatsächlich halte ich sie eher für verzichtbar. Doch Queen Elizabeth hat mich schon immer fasziniert. Wie sie Krisen gemeistert und manche Schlacht auch mal ausgesessen hat, hat mir imponiert. Sogar ihre eigene Beisetzung hatte sie genauestens geplant und im Vorfeld mitgestaltet. Das erfordert Mut. Denn egal wie alt Du bist, es ist keinesfalls leicht, sich seiner eigenen Endlichkeit bewusst zu sein.

 

Welche Antworten 12 Tage Quarantäne für mich bereit hielt.

Eine weitere Schattenseite tat sich am 6. November durch einen kleine roten Strich auf. Ich war Covid positiv und das obwohl ich über zwei Jahre jede Maßnahme zum Schutz mehr als ernst genommen habe. Ich trug sogar in vielen Bereichen Maske, in denen es nicht mehr notwendig war, weil ich es für mich als sicherer empfand. Jetzt hatte mich das Virus also doch erwischt. Anfangs trug ich es mit Fassung, zog in mene häusliche Isolation im Gästezimmer und überlegte bereits, dass ich ja vom Homeoffice aus arbeiten könnte. Als mein erstes PCR-Ergebnis negativ war, hatte ich sogar einen Moment die Hoffnung es könnte, trotz eindeutiger Symptome wirklich so sein.

Am Montagabend war ich mir alllerdings doch sehr sicher an Covid erkrankt zu sein, denn ich hatte so hohes Fieber, wie nie zuvor im Leben. Das ich freiwillig und mit einer gewissen Dringlichkeit ins Bett wollte, machte die Sache dann ganz eindeutig. Der nächste PCR-Test war mit der gleichen Eindeutigkeit positiv. Also sagte ich alle Termine für die Woche ab und war guter Hoffnung in der Woche drauf wieder negativ zu sein. Denn ausgerechnet in diesen beiden Wochen hatte ich unglaublich viele Aufträge, die ihren Teil dazu beitragen sollten, dass ich im Dezember weitgehend frei haben würde. Da ich sehr viel in Unternehmen des Gesundheits- und Sozialwesens tätig bin, war klar, dass ich dort auf gar keinen Fall meine Aufträge antreten würde, wenn ich auch nur den geringsten, zarten, roten Strich auf einem Test sehen könnte.

So lag ich da und in den ersten Tagen war es sogar ganz amüsant. Ich hatte noch nie so viel Zeit Serien und Filme zu schauen. Wenn andere Menschen mir erzählen, was sie so alles anschauen, frage ich mich immer, woher sie die Zeit nehmen. Jetzt hatte auch ich endlich mal Zeit übrig. Allerdings wurde mein Amüsement sehr getrübt, als ich nach 7 Tagen noch immer ganz klar positiv getestet war. Allmählich machte das keinen Spaß mehr, denn ich arbeite gerne und viel. Plötzlich ausgebremst zu sein, machte mich zunehmend nervös. Doof war auch, dass ich jeden Arbeitsversuch schnell wieder abbrach, da meine Konzentration nicht mitmachte.

Ich begann zu grübeln und bekanntermaßen bringt grübeln keine Lösungen, sondern immer mehr Probleme. Zum Glück wurde mir das bewusst, ich entsann mich meiner Resilienz und nutzte meine Gedanken, um lösungsorientiert zu Ergebnissen zu kommen. Unter anderem entstand so die Gewissheit, wie ich meine Unsicherheit vor dem Raum ‘Internet und Social Media’ loswerden kann. Außerdem wurde mir klar, dass ich meine Angebote für Frauen in Führung im neuen Jahr endlich rausbringen muss, denn hier auf meinem PC helfen sie keiner Frau weiter.

Nach 12 Tagen wurde ich endlich negativ getestet und durfte aus meiner Isolation raus. Das war eine große Freude, auch für meine Familie und doch bin ich dieser zwölftägigen Quarantäne dankbar. Denn sie hat mich zu meiner persönlichen Quintessenz geführt. Ich möchte wieder mehr Echt sein, Achtsamkeit und Tiefe in meinem Leben.

5 Jahre Bangert Beratung

2017 ging ein Traum in Erfüllung und Bangert Beratung wurde ‘geboren’. Dem voraus ging eine schon lang gefühlte Gewissheit, nicht mehr angestellt arbeiten zu wollen. So richtete ich (eher unbewusst) ab meinem Umzug nach Schleswig-Holstein im Jahr 2014 alles danach aus, dieses Ziel zu erreichen. 2017 hatte ich die Möglichkeit ein Gründer-Camp zu besuchen und mich intensiv mit den Themen zu beschäftigen, die Du im Vorfeld einer Selbstständigekeit wissen solltest. Sogar einen Businessplan schrieb ich damals, um mir meines Vorhabens, seiner Risiken und Chancen ganz klar zu werden. Geplant war zum 01.01.2018 zu gründen. Jedoch wurde ich bereits im September 2017 für meinen ersten Auftrag angefragt und so gründete ich schon vorzeitig mein Unternehmen Bangert Beratung.

Inzwischen sind fünf Jahre vergangen und ich habe unfassbar viele Erfahrungen machen dürfen. Zwischendurch war ich natürlich schon mal bereit alles hinzuschmeißen, doch bisher erinnerte ich mich jedes Mal, wieso ich mal losgegangen bin für mich und für mein Unternehmen. Was sich anfänglich fast traumwandlerisch anfühlte, ist heute ein stabiler und sicherer Weg. Da ich schon immer gerne festgefahrene Wege verlassen habe, gibt es unterwegs immer wieder interessante Abzweigungen, die ich genommen habe.

Anfang des Jahres hatte ich noch geplant das fünfjährige Jubiläum groß zu feiern. Ich hatte sogar schon Fotos machen lassen für den Anlass. Tatsächlich verlief dieses Jubiläum ganz still und leise. Ohne großen Tamtam, ohne Specialoffer und ohne Luftballons. Genau so fühlte es sich richtig an und auch jetzt bin ich nach wie vor sehr zufrieden mit dieser Entscheidung.

Mein Jahr in Zahlen

  • 27 Seminare online oder in Präsenz habe ich gegeben
  • 8 Frauen in Führung durfte ich begleiten
  • 6 Unternehmen habe ich in Sachen BGM (betriebliches Gesundheitsmanagement) begleitet
  • 8 Weiterbildungen und Seminare habe ich 2022 selbst besucht
  • 2 Vorträge habe ich gehalten
  • 743 Follower habe ich aktuell bei Instagram
  • Funfact: 5 mal habe ich dieses Jahr Top Gun: Maverick gesehen

Ausblick auf 2023

2023 steht fast schon vor der Tür. In zwölf Tagen schreiben wir den 1. Januar 2023. Ein guter Zeitpunkt, um mal einen kleinen Blick zu riskieren, auf das was kommen darf. Ich nehme mir nur wenig vor, denn mit der Lebenserfahrung kommt die Einsicht, dass gute Vorsätze oft eine allzu kurze Halbwertszeit haben.

• 2023 möchte ich wieder mehr zu mir finden – weniger für andere machen und häufiger für mich etwas tun.

• Mein Business darf 2023 weiter wachsen. Die Weichen dafür habe ich dieses Jahr gestellt.

• Zu guter Letzt werde ich das tun, was ich schon lange vorhabe: Ich werde mehr im Moment leben.

Trust the process

Mit diesem von mir sehr geliebten Ausspruch begann mein Jahresrückblick 2022 und nachdem Du bis hierhin gelesen hast, wirst Du inziwschen wissen weshalb ich ‘trust the process’ als Headline gewählt habe. Dieses Jahr war wieder ein Prozess, der mich vieles gelehrt hat und der meine Weiterentwicklung ganz schön gepusht hat. Manche Menschen fragen mich, wann ich denn endlich mal fertig sei, mit all dieser Entwicklung. Meine einfache Antwort auf diese Frage lautet: Im Moment meines Todes. Ja, das klingt krass, doch so ist es.

Ich liebe Veränderung und ich bin selbst bereit, mich immer wieder zu verändern. Nicht um jeden Preis, sondern hin zu einem Ziel, dass ich selbst definiere. Der von mir sehr verehrte Carl Rogers schrieb in den 1960ern das Buch ‘On becoming a person’, darin widmet er sich intensiv dem Prozess der Persönlichkeitsentwicklung, die auch nach seiner Auffassung nicht endet. Ich habe tatsächlich ein sehr klares Bild von der Person vor Augen, die ich sein möchte und dieses Ziel ist noch nicht erreicht. 2023 wird es ganz sicher viele Gelegenheiten für mich geben, diesem Ziel noch ein Stück näher zu kommen.

mutige Grüße und alles Liebe für Dich

Mel B. 

 

5 Kommentare
  1. Yvonne - Buchbahnhof sagte:

    Liebe Melanie,
    ich weiß, wie das ist, wenn man ein Tier gehen lassen muss, dass einem ans Herz gewachsen ist. Ich kann dich so gut verstehen. Meinem absoluten Herzenskater trauere ich auch jetzt, nach 10 Jahren, noch manchmal nach. Meine drei Stubentiger erfreuen sich zum Glück derzeit noch mehr oder weniger bester Gesundheit.
    Die Daumen, dass du deinen Zahn noch vor Weihnachten bekommst, sind natürlich feste gedrückt!
    LG
    Yvonne

    Antworten
  2. Nilufar Zand sagte:

    Liebe Melanie, ich habe deinen Jahresrückblick gerade genossen. Dein Jahresmotto “Trust the Process” ist auch mir immer wieder wichtig, eher ein Lebensmotto. Es hat mich berührt, von deiner cat in crime zu lesen. Drücke beide Daumen feste für den Zahn, und danke für den Filmtipp, was genau schaust du an Maverick gerne immer wieder?

    Antworten
    • Bangert sagte:

      Danke für Deinen tollen Kommentar, liebe Nilufar!
      ‘Der Zahn’ wurde tatsächlich nochmal auf morgen verschoben, da noch nicht alles Material vorhanden ist. Es bleibt ganz schön spannend, ob ich Euch Weihnachten endlich wieder mein schönstes Lächeln zeigen kann…

      Zu Top Gun: Maverick könnte ich einen ganzen Blogbeitrag schreiben. Ich versuche es mal in der Kürze :). In den 1980ern habe ich Top Gun geschaut, weil es cool war, die Jungs im Film heiß aussahen und ich eine Faszination für Schnelligkeit und Action empfand. Nun kamen Jerry Bruckheimer und Tom Cruise auf die geniale Idee Maverick erwachsen werden zu lassen und es gibt im Film diese stillen Momente, die zeigen, wie viel ‘Mav’ aus seinen Erfahrungen für sein inneres Wachstum (Persönlichkeitsentwicklung) genutzt hat. Trotzdem ist er ein Rebell geblieben – allerdings weiß er diese rebellische Seite inzwischen gezielt einzusetzen. Aus dem totalen Egoisten ist ein selbstbewusster Teamplayer geworden. Nebenbei gibt es in diesem Film viel über Führung (gute, als auch schlechtere) zu lernen. Außerdem gibt es wieder gutausehende Jungs, Schnelligkeit und Action. I love it!

      mutige Grüße
      Mel B.

      Antworten
  3. Nicole Kühne sagte:

    Hallo Mel
    Besser spät als nie, richtig? 😉 Ich habe es nun endlich geschafft, deinen Jahresrückblick zu lesen und ich habe es genossen! Vielen Dank für all die Einblicke in dein Leben, beruflich wie privat. Ich wünsche dir viel Erfolg beim Launchen deiner Angebote für Führungsfrauen! Ich finde es wichtig, dass du sie in die Welt hinauslässt, und ich bin überzeugt, dass da etwas ganz Wundervolles entstanden ist 🙂
    Liebe Grüsse, Nicole

    Antworten

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